Liebe Freunde des Andreas-Petrus-Werks!

rundbrief2015-02

Mir ist noch in lebendiger Erinnerung, wie bei der letzten gemeinsamen Mahlzeit einer denkwürdigen ökumenischen Studienreise der PRO ORIENTE Sektion Salzburg nach Armenien im September 2010 Univ.-Doz. Dr. Jasmine Dum-Tragut, unsere äußerst kompetente Reiseführerin, Erzbischof Alois Kothgasser als besonderes Andenken an die Reise einen „Narek“ überreichte. Es handle sich dabei um das „Buch der Klagen“ des Gregor von Narek, das wichtigste Gebetbuch Armeniens, das nicht nur in jedem Haushalt zu finden ist, sondern die armenische Literatur insgesamt nachhaltig geprägt hat und auch im Gottesdienst der Kirche seine Spuren hinterlassen hat, erläuterte sie. Als Papst Franziskus den armenischen Mönch, Mystiker und Gelehrten im Februar dieses Jahres zum 36. Kirchenlehrer der Röm.-kath. Kirche erhob, musste ich sofort an die Armenienreise und diese erste Begegnung mit dem großen Heiligen und Gelehrten der Armen.-apostol. Kirche denken.

Ich danke der Salzburger Armenologin und ausgewiesenen Expertin für ihre Mitarbeit an diesem Rundbrief, die dem Thema Armenien, dem sich diese Ausgabe anlässlich des Gedenkens an den Völkermord vor 100 Jahren widmet, Gewicht und Eindringlichkeit verleiht. Ein Blick auf die ebenfalls im Zeichen des Gedenkens an den Völkermord stehende Myron-Weihe im armen.-apostol. Marienkloster Biqfaya im Libanon durch den Diözesanreferenten von Innsbruck Dr. Liborius Lumma und damit auf die armenische Diaspora und das Katholikosat von Kilikien sowie auf dem Wechsel an der Spitze der Armen.-kath. Kirche und den Gastaufenthalt einer armenischen Nonne im Kloster Nonnberg in Salzburg rundet den Themenschwerpunkt ab.

Weitere wichtige Akzente in der Beziehung zu den Ostkirchen konnten nur kurz berührt werden wie etwa die Einführung des Weltgebetstags für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September durch Papst Franziskus, die eine Initiative des Ökumenischen Patriarchen aufgreift, oder die Vorbereitung des zu Pfingsten 2016 in Istanbul einberufenen panorthodoxen Konzils. Empfehlenswert und sehr informativ ist der neue Youtube-Kanal „The Orthodox Way of Life“, auf dem man Video-Beiträge zum aktuellen Stand des Klosterbau-Projekts in St. Andrä am Kittsee abrufen kann. Angesichts der angespannten Lage der Christen im Orient, speziell in Syrien, ist die Einrichtung eines Universitätslehrgangs „Syrische Theologie“ in Salzburg in Verbindung mit einem Studienkolleg für Studenten der Syr.-orth. Kirche ein bedeutsames Signal.

Mein besonderer Dank gilt allen, die durch ihr Gebet, durch Übersendung von Messintentionen und durch finanzielle Unterstützung ihre Anteilnahme am Leben der Ostkirchen und ihre Solidarität mit der leidgeprüften Christenheit des Ostens und des Orients zum Ausdruck gebracht haben. Ihr Hinhören und Sich-anrühren-Lassen, Ihre Aufmerksamkeit spendet Trost und ist eine wertvolle Ermutigung für uns, die wir im Rahmen unserer – und der uns von Ihnen zugetrauten – Möglichkeiten zu helfen versuchen, wo Hilfe nötig ist.
Durch Ihr Interesse am Leben und spirituellen Reichtum des christlichen Ostens, durch Ihre Verbundenheit mit dem Anliegen unseres Hilfswerks bauen Sie mit am Fundament der Einheit der Kirchen in Ost und West!

P. Gottfried Glaßner OSB

Den Rundbrief können Sie hier vollständig als PDF-Datei herunterladen.

Aus dem Rundbrief 2015/2