Wolfgang Fleckenstein:
Ikonen sehen, wahrnehmen und gestalten.
Eine ökumenische Bilddidaktik für Schule, Gemeinde und Bildungsarbeit.
Ostfildern: Matthias Grünewald 2018.
160 S.
ca. 24 €
ISBN 978-3-7867-3146-7
Der Verfasser ist erfahrener Ikonenmaler und Leiter von Ikonenmalkursen sowie vielfältig in der kirchlichen Bildungsarbeit tätig. Als solcher macht er die Erfahrung, dass Ikonen für die Glaubensvermittlung sowohl ökumenisch als auch intergenerationell von großer Bedeutung sind, bzw. sein können, wenn ihre Besonderheit und ihre Botschaft sachkundig vermittelt werden. Mit großer Fachkenntnis erschließt er dem interessierten Leser die Welt der Ikonen, ihre Geschichte sowie die nur ihnen eigene Art Glaubensinhalte darzustellen und zu vermitteln und geht auf ihren Platz innerhalb unserem, mit Bildern aller Art geradezu übersättigen Alltag ein. Die Frage, welchen Platz hier Ikonen noch einnehmen und was sie vermitteln können, stellt sich ihm vor allem im Blick auf Schulunterricht und Gemeindekatechese. Auf der Suche nach Anhaltspunkten verschafft er sich in Stichproben von für den Religionsunterricht und die Gemeindearbeit zugelassenem Lehr- und Lernmaterial einen Eindruck, und stellt hier viel Oberflächlichkeit und Nichtwissen – nicht nur im Blick auf Ikonen, sondern auf Ökumenische und ökumenischem Lernen überhaupt – fest. (Die Stichproben beziehen sich zwar auf deutsche Unterlagen, das aufgezeigte Problem ist aber nicht nur ein deutsches!) Dem stellt er seine guten Erfahrungen, dem Ikonenmalen im Religionsunterricht Platz zu geben, gegenüber. Das gemeinsame Malen, das allerdings nur in vereinfachter Form möglich ist, führt zu existentiellen Fragestellungen der Kinder und zu Gesprächen und Einsichten von bleibenden Wert. Zu möglichen Gesprächen gibt er Anleitungen, Anleitungen gibt er auch zum Malen durch Kopiervorlagen, Materiallisten und Bezugsnachweise. – Die Überlegungen und Ideen des Autors verbinden in bisher noch nicht dagewesener Weise Grundlegendes zur Ikonentheologie, die Beobachtungen und Erfahrungen eines Religionspädagogen und Ikonenmalers aus seiner Praxis mit daraus sich ergebenden Konsequenzen und konkreten Möglichkeiten der Umsetzung. Sie mögen auf ein großes Interesse und eine breite Resonanz bei denen stoßen, die in der Glaubensvermittlung tätig sind. (Hanns Sauter)