Am 11. Jänner 2020 würdigte Papst Franziskus bei einem Empfang anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Äthiopischen Kollegs im Vatikan den Friedensschluss zwischen Äthiopien und Eritrea: „Wir danken dem Herrn und allen, die sich dafür in beiden Ländern eingesetzt haben. Ich bete darum, dass man aus den Schmerzen dieser Jahre auf beiden Seiten lernen möge und dass es nie wieder einen Rückfall in Spaltungen zwischen Ethnien und Ländern geben möge, die gemeinsame Wurzeln haben.“ Unter den Gästen waren auch der äthiopische Kardinal Berhaneyesus Souraphiel aus Addis Abeba sowie der eritreische Erzbischof Menghesteab Tesfamariam aus Asmara.
Das Päpstliche Äthiopische Kolleg hinter dem Petersdom ist die einzige Bildungseinrichtung für Geistliche, die es auf dem Gelände des Vatikanstaats noch gibt. Hier studieren Priester der Äthiopisch-Katholischen Kirche und der Eritreisch-Katholischen Kirche, die sich zu Fortbildungen in Rom aufhalten. Papst Benedikt XV. ermöglichte 1919 die Eröffnung des Kollegs. Papst Pius XI. ließ in den Vatikanischen Gärten ein neues Gebäude errichten, das heutige Päpstliche Äthiopische Kolleg. 1919 bis 1970 wurde es von Kapuzinern unterschiedlicher Nationalität geleitet, 1970 bis 1999 von Zisterziensern, 1999 bis 2003 von einem Priester aus Addis Abeba, von 2003 bis 2012 von Lazaristen. Seit 2012 sind es Kapuziner aus Eritrea und Äthiopien.