Erzbischof Franz Lackner, der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, reiste am 11. Juli in Begleitung von Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl und Yuriy Kolasa, dem Generalvikar der griechisch-katholischen Gläubigen in Österreich, nach Przemyśl in Ostpolen, wo der Synod, das oberste Leitungsorgan der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche, tagte, und von dort am 13. Juli nach L’viv/Lemberg. Weihbischof Stepan Sus von Kyjiv hatte Anfang Juni bei seinem Österreichbesuch zu dieser Reise eingeladen. Bei der Vollversammlung der österreichischen Bischöfe Ende Juni in Mariazell, die auch besonders der Kriegsopfer in der Ukraine gedachte, reifte der Entschluss, ein konkretes Signal dafür zu setzen, dass die Gläubigen in Österreich an der Seite der vom Kriegsgeschehen so schwer betroffenen Brüder und Schwestern in der Ukraine stehen.
Erzbischof Lackner unterstrich vor dem Synod in Przemyśl die Verbundenheit zwischen Österreich und der Ukraine und übergab Großerzbischof Sviatoslav Shevchuk als symbolisches Geschenk die Kopie eines Christusbildes, das stark beschädigt worden war, als die Nationalsozialisten das Salzburger Bischofshaus okkupierten. In L’viv stand neben den Begegnungen mit den Vertretern der christlichen Kirchen und hohen Repräsentanten des politischen Lebens der Besuch bei kirchlichen Hilfswerken und Hilfseinrichtungen für die Opfer des Krieges auf dem Programm.
Nachhaltigen Eindruck hinterließ bei den österreichischen Bischöfen das ökumenische Totengedenken gemeinsam mit dem orthodoxen Bischof Dymytrij am Lyshakivski-Friedhof, wo in den letzten vier Monaten 140 gefallene Soldaten bestattet wurden.